Elfriede Jelinek
Winterreise
Städtische Bühnen Münster 2011 • Bühne/Kostüme: Valentina Crnkovic • Musikalische Leitung: Friederike Bernhardt
Elfriede Jelineks „Winterreise", [feierte] in einer beachtlichen Inszenierung von Alexander Schilling im Kleinen Haus der Städtischen Bühnen Münster Premiere. …Die „Winterreise" endet mit dem Leiermann. Und wie bei Schubert will ihn auch hier keiner hören. In einer selbstironischen Coda ist vom „immergleichen alten Lied" die Rede. Das ist nicht ganz falsch. Denn die Themen, die verhandelt werden, kennt man schon von Jelinek. Aber sie werden von Schilling und seinem Team neu und originell in Szene gesetzt. … Sehenswert.
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Den um zwei Drittel auf eine pausenlose Spielzeit von zwei Stunden zusammengestrichenen Text hat Alexander Schilling gleichwohl zu einem Stück gestaltet, dass als das spannendste der Saison gelten darf. … Ergreifende Figuren wie die des Vaters (Johann Schibli) als eines seiner Welt beraubten Menschen, die sich in der Kampuschfigur (Julia Stefanie Möller) und der beziehungsgehemmten „Jelinek“ (Carola von Seckendorf) wiederholt, stehen für sich und rühren an dunkle, allgemeine Ängste jenseits österreichischer Tagesaktualität. Dieses unterschwellige Seins – und Zeitgefühl mit einem blendenden Ensemble aufgewühlt zu haben macht Jelineks „Winterreise“ in Münster zu einer echten Theater-Anmutung.
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