George Tabori
Weisman und Rotgesicht
TIG 7 Mannheim 1998 • Musik: Hans Reffert, Bühne: Thomas Busse, Kostüme: Andrea Pfeil
Das Schreckliche ist furchtbar komisch, und man weiß nicht, ob man sich darüber amüsieren oder entsetzen soll. Genau dies weiß man auch in der Inszenierung von Alexander Schilling nicht, und das ist das Spannende an der Produktion. Es ist eine Inszenierung, die in der freien Mannheimer Theaterszene Maßstäbe setzt.
Die Auseinandersetzung zwischen den Figuren ist erschütternd und komisch zugleich - und sie kennt keine Katharsis. Wir lassen uns von grotesken Statements und handlungen zur Lustigkeit verleiten, ohne dabei ein dumpfes Gefühl der Beklommenheit loszuwerden. Der Ort ist eine Theater-Wüste, deren existentielle Komponente in der Musik Hans Refferts intensiv verstärkt wird. Reffert begleitet nicht schlicht, er interpretiert, respondiert, intensiviert. Er gibt der Wüste eine Stimme, in die amerikanische Western-Romantik ebenso einfließt wie schriller Seelenklang. Eine sehenswerte Produktion.Vollständige Kritik als PDF-Datei herunterladen (1.10 MByte)
Alexander Schilling inszenierte „Weisman und Rotgesicht" von Tabori im TiG7 als schwülen jüdischen Western, der wenig, aber immerhin etwas Hoffnung für die vermeintlichen Randgruppen dieser Gesellschaft übrig läßt.
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Foto
Darsteller
Judith Gabriel/Silke Gaube, Tom Hartmann, Alexander O. Miller/Jan Thümer, Gunter Möckel