Antonio Tarantino
Stabat Mater DSE
Staatstheater Nürnberg 2002 • Bühne/Kostüme: Susanne Pische
Nach der Uraufführung vor sechs Jahren hatte der damals umstrittene Text jetzt in der Nürnberger Blue-Box seine deutschsprachige Erstaufführung. Und Katrin Spinnler macht unter der Regie von Alexander Schilling aus diesem zugleich innere Abwehr und Teilnahme weckenden Text ein sehenswertes Stück Theater.
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Phänomenal, wie hier eine erfahrene Schauspielerin noch einmal alle Register ihrer Verwandlungskunst vorstellt: beherrscht, konzentriert und mit großer emotionaler Energie. Ein Kunststück, denn Tarantinos Text, die verzweifelte Brandrede einer fassungslosen Mamma wider die Resopalplatte ihres Küchentisches, kann, bei falschem Zugriff, leicht daneben gehen. Aber kein falscher Ton bei Katrin Spinnler, scheinbar mühelostemmt sie den eineinhalbstündigen Monolog über italienische Kinder, Küche und Männer in den engen Spiel-Raum, bis in kleinste Nuancen durchdacht und lebendig gestaltet -da ist keine Sekunde Leerraum. So etwas lässt sich nicht oft vom Theater sagen.
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Alexander Schilling nahm in seiner Inszenierung die Küche als Raubtierkäfig für ein ausgehungertes Muttertier, lässt dieses kreisen und keifen. […] Am Ende steht die Ruine der irdischen Ikone Maria, erstickt von der himmlischen Mutter und Vater Staat.
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Alexander Schilling führte wirkungsvoll Regie. Der Applaus zu diesem Lamento ohne Komma und Punkt war demonstrativ.
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Beängstigende Glaubwürdigkeit die Spinnler mit vollem Kurs auf Obszönität, Primitivität und rausgekotztem Weltschmerz erreicht. Großer Beifall nach einem nerven- und kräftezehrenden Solo.
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Foto
Darsteller
Katrin Spinnler