Jüdin von Toledo UA

Kristo Šagor (nach dem Roman von Lion Feuchtwanger)

Die Jüdin von Toledo UA

Landesbühne Niedersachsen Nord 2012, Wilhelmshaven • Bühne/Kostüme: Diana Pähler

Die Uraufführung übersetzt Alexander Schilling in vitalitätssprühendes Jugendtheater auch für Erwachsene. Instabile Figuren wechseln in einem Satz mehrmals die Haltung, suchen spielerisch nach passender Identität, als Schutz, Rüstung. Ständig alles überspitzen, um zu sehen wie weit man kommt. Stets ironisch brechen, um sich erst mal nicht festlegen zu müssen, weiterspielen zu können. Dieses pubertäre Bewusstsein findet in der Aufführung seine ästhetische Manifestation. Sie feiert zwischen Toll- und Klarheit ihre stilistischen Brüche. Schilling entdeckt dabei eine zweite Bedeutungsebene: Suche nach räumlicher wie auch innerer Heimat - und das Gefühl der Bedrohung durch der/die/das Fremde vor der eigenen Haustür und dahinter.

Jens Fischer, Die deutsche Bühne online

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Überzeugend auch Alexander Schillings Regiekonzept. Er lässt in einer Art Verschlag spielen. Und zeigt in diesem Mikrokosmos präzise die Machtverhältnisse im Königreich Kastilien und ihre Entwicklung. Nichts bleibt verborgen, Bischoff, Königin, Minister Belardo, Jehuda – sie alle sind beinahe permanent anwesend, kommentieren das Geschehen, und wenn es nur mit subtilen Gesten des Missfallens ist.

Andreas Schnell, nachtkritik

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Feuchtwangers großes geschichtliches Panorama findet nicht statt in Šagors fast lyrischem Dramen-Text, und doch ist es ständig mitgedacht: Regisseur Alexander Schilling hat dafür eine kluge, aber auch irgendwie bösartige Formel gefunden, indem er stets alle Personen zur Präsenz zwingt, auf der Bühne, selbst Julia Blechinger, die jene eisgraue Ellinor spielt, und die mit geradem Rücken und höllischer Disziplin den ganzen ersten Teil des Abends schweigen muss.

Benno Schirrmeister, taz

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Alexander Schilling hat seine „Jüdin von Toledo“ aus dem Roman mit einer komprimierten Handlung in ein dramatisches Schauspiel verwandelt, das die Historie ausspielt, die Gegenwart streift und das Publikum fasziniert.

Ernst Richter, Jeversches Tageblatt

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Die Qualität der Inszenierung von Alexander Schilling besteht darin, dass er den (Stil-)Bruch zum Wesensmerkmal des Systems erhebt und damit den Schein vermeidet, die Abläufe seien logisch. Große Momente und Banalitäten wechseln in Sekundenschnelle und belegen die Schwäche des Systems. Er überzeichnet und übersteigert. Zum Schluss fährt jede Vernunft dahin, es regieren nur noch dumpfe Ideologien und Rachegelüste, die alle zu Verlierern machen. So gut das dramatische Konzept funktioniert, das der Autor Sagor angelegt hat und das Schilling mit Witz, Zuspitzung und düsteren Bildern ausgemalt hat, die Psychologie der Figuren ist nicht immer schlüssig.

Norbert Czyz, Wilhelmshavener Zeitung

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Zuschauerstimmen

Große Überraschung - Wir waren auf Norderney das erste Mal im Theater und gingen mit gemischten Gefühlen in die "Provinzbühne"!
Welche Überraschung!!!! Ein großartiger Abend , der uns in bester Erinnerung bleiben wird und der uns den weiteren Abend noch beschäftigte. Schauspieler, Inszenierung, Bühnenbild, alles ohne Fehl und Tadel und beeindruckend, wie mit sparsamen Mitteln eine große Welt auf die Bühne gebracht wurde.
Großer Dank und großes Lob an Sie, die engagierten Schauspieler? ob in Haupt- oder Nebenrollen!! Sie haben es geschafft, dass bei uns nicht eine Länge aufkam und bis zum Schluss die Vigilanz nicht nachließ!
Bedauerlich, dass das Haus nicht voll war. Wir hätten gewünscht, dass mehr Theaterbesucher diesen Abend hätten miterleben können und hätten so befriedigt nach Hause gehen können wie wir.
Wir besuchen die Insel seit mehr als 40 Jahren; wir werden in Zukunft? wann immer sich die Gelegenheit bieten wird? einen Theaterbesuch einplanen. Kommen Sie mit Ihrem Ensemble also immer wieder nach Norderney? sie haben zwei weitere Fans!
Wolfhard Semmler und Silke Semmler-Thiemens, Heidelberg & Berlin
PS: Denken Sie mal daran, mit dieser Inszenierung und dieser Besetzung nicht nur in Ihrem Wirkungsbereich zu bleiben!

Semmler, Wolfhard, Prof. Dr. Dr.

SUPER!!!!!!! - Liebes Landesbühnen-Team, wir sind seit 15 Jahren Abonnenten auf Norderney und sind jedes Mal begeistert wie Sie es schaffen auf dieser kleinen Bühne diese ganzen Welten darzustellen!!!! Einer der absoluten Höhepunkte war gestern Abend mit der Jüdin von Toledo erreicht! Das Bühnenbild, die Schauspieler,die Kostüme, die geniale Umsetzung - einfach absolut sensationell!!
Herzliche und immer noch von gestern bewegte Grüße von der Insel

Maria Coprian

 

Radiokritik zur Jüdin von Toledo.

Katharina Guleikoff, Radio Jade

Foto

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Darsteller

Julia Blechinger, Aida-Ira El-Eslambouli, Anna Rausch, Cino Djavid, Axel Julius Fündeling, Thomas Hary, Joachim Kwasny, Sebastian Moske, Christian Simon, Johannes Simons

Trailer

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