Albert Ostermaier
Erreger
Staatstheater Nürnberg 2002 • Bühne/ Kostüme: Susanne Pische
Regisseur Alexander Schilling sieht ganz richtig, dass mit "Theater" diesem hübsch geschnörkelten Monolog, der die Lyrik-Passion des Autors zur Präambel erhebt, kaum beizukommen ist. Also wird es ein Hör-Bild, dem verhalten, angesetzten Wortklang zugewandt, und ins Blickfeld weitergeleitet. Stefan Lorch zwingt das Publikum zum Lauschangriff und findet, indem er Pointen elegant unterläuft, minimalistische Gestik von zunehmender Sogkraft. Kein dramatisches Ereignis, "nur" ein interessanter Fall.
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Albert Ostermaiers Monolog "Erreger" spricht, nein, lebt der Schauspieler Stefan Lorch - ein Trader in Quarantäne. Mit akustischer und gestischer Feinstdynamik entwickelt er das psychopathologische Selbstportrait eines Mannes, der ein Leben als Festplatte führte, ehe ein Virus ihn aus der anorganischen Netzwelt warf. Regisseur Alexander Schilling hat sich für eine intensive psychologische Studie entschieden - mit starker Wirkung. Sehenswert, hörenswert.
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